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Von der Absichtserklärung zum Ziel, Wege der Veränderung


Liebe Leser*innen,

Ich war nie ein Fan von Neujahresvorsätzen, und so geht es den meisten Menschen. Dies liegt vor allem an der Erfahrung, dass diese selten erreicht werden, allenfalls kurzfristig und man schon nach einigen Wochen am gleichen Punkt steht, an dem man seine ursprüngliche Veränderungsreise begonnen hat. Dabei ist der Übergang zum neuen Jahr eigentlich ein idealer Zeitpunkt, altes loszulassen und sich zu öffnen für neue Erfahrungen und Prozesse in seinem Leben. Mein Leben war lange Zeit dadurch gekennzeichnet, dass ich immer wieder die Erfahrung gemacht habe, mir persönliche bedeutsame Ziele nicht zu erreichen. Das hat sich mittlerweile zum Glück verändert, und ich möchte an dieser Stelle einige Eckpunkte teilen, wie du wegkommst von Lippenbekenntnissen und Absichtserklärungen und hin zu echten Zielen. Fakt ist: wir benötigen persönlich bedeutsame Ziele im Leben, die wir auch erreichen. Unser zentrales Motiv im Leben ist möglicherweise jenes nach Sinnhaftigkeit. Ein an subjektiv wichtigen Werten und Zielen orientiertes Leben ist hierfür die Grundlage. Was deine zentralen Lebensziele sind und was das für deine möglichen Neujahresvorhaben sind, kann ich natürlich nicht sagen, hier folgen aber einige Techniken & Methoden, die ich seit einigen Jahren erfolgreich anwende, und die dafür sorgen, dass ich meine Ziele mittlerweile meistens erreiche: 1. Vom Ziel zu Prozess: Jedes Ziel lässt sich in einen Prozess übersetzen. Die Grundlage für ein sinnstiftendes Leben ist es, die richtigen täglichen Prozesse und Routinen im Alltag zu haben, Rhythmus und Struktur sind essentiell. Fokussiere dich weniger auf das, was du erreichen möchtest, sondern wie du es in einen realistischen Alltagsprozess überführen kannst, der täglich für dich umsetzbar ist und im idealen Fall auch irgendwann Freude in der Durchführung mit sich bringt.

2. Identität Das Wort Identität entstammt vom griechischen „Identidem“ und bedeutet so viel wie wiederholtes Selbst. Unser Selbst formt sich auf Basis der Dinge, die wir immer wieder machen (oder nicht machen) und den automatischen Konzepten, Gedanken, Bewertungen, die wie ständig über uns vornehmen, den Geschichten, die wir uns über unser Leben erzählen. Persönlich bedeutsame Ziele betreffen immer deine zukünftige Identität, die in einigen Dingen anders (und attraktiver) ist als dein gegenwärtiges Selbst. Imaginiere dein zukünftiges Ich, was macht es anders, wie sieht es aus, wie spricht es anders. Im besten Fall verliebst du dich etwas in deine neue Identität, die im enstehen ist. Über einen langen Zeitraum ist dein Selbst formbar, deine Identität veränderbar. 3. Wann, wo, was Definiere Ort, Zeit und Tätigkeit. Was möchtest du wann wo machen? Der Kontext ist die unsichtbare Hand, die unser Verhalten formt, im guten wie im schlechten. Wenn du etwas ändern willst, erschaffe dir eine (neue) Umgebung, die zu deinen Bedürfnissen und Zielen passt, vor allem wenn du etwas neues starten willst. Wenn du zum Beispiel beginnen möchtest, zu meditieren, dann kreiere dir in deiner Wohnung eine Meditationsecke, die du nur hierfür nutzt. 4. Starte klein Es gilt: Standardisieren vor Optimieren. Ein neues Ziel, dass in einen täglichen Prozess überführt wird, muss erst etabliert werden, bevor man mit der Optimierung der Tätigkeit beginnen kann. Wir bleiben an dieser Stelle mal bei der Meditation. Lieber jeden Tag nur 2 Minuten meditieren, als überambitioniert zu beginnen und nach einigen Wochen die Motivation zu verlieren. Setze deine täglichen Ziele so, dass du sie immer ausführen kannst, unabhängig von (fast allen) inneren und äußeren Bedingungen. Sobald du das Gefühl hast, das die neue Routine sitzt, kannst du mit der Optimierung deiner Tätigkeit beginnen und an den Details arbeiten. 5. Steter Tropfen höhlt den Stein Neue Tätigkeiten und Gewohnheiten sind nicht immer sofort befriedigend, auch empfindet man nicht immer Freude und Motivation während der Ausführung. Die erwünschten Effekte (z.B. weniger Identifikation mit störenden Gedanken, mehr Ruhe und Klarheit bei der Meditation) treten oft erst zeitverzögert ein. Als Faustregel gilt: wenn du dir ein neues Ziel setzt, führe es mindestens 3 Monate aus. Danach kannst du überprüfen, welche Effekte und Veränderungen du spüren kannst. 6. Verpasse nie zweimal Dieser Punkt ist kritisch. Neue Verhaltensmuster sind fragil und brechen dadurch leicht wieder zusammen. Es kann mal was dazwischen kommen, insgesamt solltest du dafür sorgen, dass du nie mehr als einen Tag mit der Durchführung einer Tätigkeit aussetzt. Sonst steigt die Wahrscheinlichkeit stark, dass es dir nicht gelingt und dein neuer Prozess mit einer frustrierenden Erfahrung endet. 7. Beziehe Angehörige mit ein Oft erzählt man seinem Umfeld nicht von den neuen Zielen. Dies dient der Enttäschungsprophylaxe, damit es niemand mitbekommt, falls man „scheitert“. In der Tat steigt aber die Wahrscheinlichkeit, dass es gelingt, wenn mehr deiner Liebsten von deinen Zielen wissen. Vor allem, wenn sie dich unterstützen und in deinen Prozesen begleiten. Wir sind alle stark beziehungsmotiviert, benötigen Mitmenschen für unser Wachstum. Freude über Erfolge wird dann größer, wenn sie geteilt werden kann. Genauso helfen Angehörige, am „Ball zu bleiben“, denn schwierige Tage werden kommen. Diese Tage sind entscheidend und kritisch, hier zeigt sich, wie stabil die neue Veränderung schon ist. 8. Rechne mit Langeweile und Widerstand Wir sind alle Unlustvermeider und Lustsucher. Wer von kurz- zu langfristigen Zielen in seinem Leben wechseln möchte (wir brauchen beide für innere Balance, aber oft fehlt es an persönlich bedeutsamen Langzeitzielen), darf lernen, Toleranz gegenüber Unlust zu entwickeln. Dabei gilt es, nicht den kurzfristig ausgerichteten Bequemlichkeits- und Vermeidungsmustern nachzugeben, sondern sich immer wieder an seine zukünftige Indetität zu erinnern und daran, was einem wirklich wichtig ist. Je mehr Erfolge kommen, umso leichter wird dieser Prozess. Die Motivationshürden werden so niedriger, der Motivationsbotenstoff Dopamin wird jetzt auch bei den neuen Aktivitäten ausgeschüttet. 9. Löse dich von der Vergangenheit Unser Verstand ist eine Problemlöse- und Vorhersagemaschine. Wir prognostizieren automatisch auf Basis der Vergangenheit unsere Zukunft. Dieser Mechanismus engt uns ein, in unserem Potential- und Entfaltungsspielraum. Beginne zu glauben, dass du wesentlich mehr kannst und zu mehr in der Lage bist, als du es gegenwärtig über dich glaubst. Du betrittst neues, unbekanntes Land, wenn du eine für dich bedeutsame Veränderungsreise beginnst. Sei offen, neugierig, nutze die Explorationsfreude deines inneren Kindes. Du weißt noch nicht, was alles möglich ist, du suchst etwas, dass du noch nicht kennst. Erst wenn du es erfährst, beginnst zu zu verstehen, in welchen Prozess du dich hier geworfen hast. Sei mutig, sei offen! 10. Ändere deine inneren Dialoge Selbstkritik und Selbstabwertungen sind langfristig nur selten zielführend. Für eine nachhaltige Veränderung benötigen wir Zuspruch, Lob, Anerkennung, Mitgefühl und Geduld. Gehe so mit dir um, milde und verständnisvoll. Allein das kann natürlich schon ein großes Ziel in sich sein. Aber so ist es mit jedem Ziel: wenn man einen stabilen Prozess auf Basis des Ziels bildet, kommt man oft an Orten heraus, mit denen man gar nicht gerechnet hat. So kommt man allmählich weg von der Zielerreichung hin zur täglichen Erfahrung. Das, was wir suchen, spielt sich letztlich immer im gegenwärtigen Moment ab. Wenn Tätigkeit und Ziel zusammenfinden, entsteht Flow. Wir sind präsent im machen, präsent im sein. Wenn du diesen Zustand mehr in deinem Leben kultivieren kannst, kannst du dir sicher sein, dass du dich in die richtige Richtung bewegst, zurück zu dir, in deinen Körper, in den gegenwärtigen Moment. In diesem Sinne wünsche ich dir einen tollen Start ins neue Jahr, bei allem, was für dich ansteht. Und viel Erfolg beim erreichen deine Ziele, was auch immer es für dich ist! Herzlichst Simon 

 
 
 

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